Das Theaterstück „Menschenskind“ ist ein mobiles Stück und in jedem Gruppen- oder Klassenraum realisierbar. Ziel dieses Stückes ist es, die Kinder früh dazu zu ermutigen, ihren Gefühlshaushalt selbständig regulieren zu lernen, um auf dieser Basis mit ihren Emotionen verantwortungsvoll und achtsam umzugehen. Um es vorweg zu nehmen: Trotz aller moralischerund erzieherischerAmbitionen möchten wir Theater machen. Deshalb haben wir ein Format gewählt, das zunächst einmal unterhaltsam ist.
Die Handlung: Ein kauziger Professor kommt in den Gruppen- oder Klassenraum, mit dem Auftrag, den Kindern das besondere Wesen „Mensch“ nahe zu bringen. Um die ganze Sache anschaulicher zu gestalten, hat der Professor einige dieser Spezies in Gestalt von Puppen mitgebracht. Mithilfe des Ensembles aus insgesamt 9 Puppen wird im ersten Teil geklärt, was der Mensch denn eigentlich braucht, um seine Existenz zu sichern und was ihn, auf der moralisch-ethischen Ebene, vom Tier unterscheidet. Im weiteren Verlauf werden die unterschiedlichsten Beziehungsmodelle vorgestellt, wobei die Puppen ein Eigenleben entwickeln und sich im Verlauf mehr und mehr individualisieren. In kurzen Szenen werden nun mithilfe des Ensembles beispielhaft Situationen in Form einer Versuchsanordnung durchgespielt.
Basis der Versuchsanordnungen sind Gefühle, die sich schwer ergründen lassen, die einfach da sind, auch wenn der Mensch sie gar nicht will. So wird gezeigt, wie unterschiedlich Menschen mit Gefühlen wie Angst oder Eifersucht umgehen, oder wenn ein Kind etwas „angestellt“ hat, es sich aber nicht zu sagen traut. Was oder besser: Wer hilft, wenn der Mensch das nicht alleine kann? Wie sage ich einer geliebten Person, wenn ich etwas nicht will, obwohl ich sie vielleicht damit verletzte? So werden die kurzen Szenen zu einen Kaleidoskop der Menschlichkeit, das den Kindern vor allem eines signalisieren soll: Du bist nicht allein.
Im Anschluss an das Stück gibt es die Möglichkeit eines Nachgesprächs oder einer theaterpädagogischen Nachbereitung.